Am zweiten Tag der Norddeutschen U14-Einzelmeisterschaften in Oldenburg/Holstein waren am 18. November die Jungen dran. Wie schon am Vortag bei den Mädchen konnte die HT16 dabei 5 Medaillen erkämpfen.

Bilal Bogatyrov (-40kg) gewann bei seinen ersten Norddeutschen Meisterschaften auf Anhieb den Titel. Der Wettbewerb begann für ihn zunächst ein wenig holperig, denn in seinem Auftaktkontakt konnte er sich nur knapp mit 3:0 Kampfrichterstimmen gegen seinen niedersächsischen Kontrahenten durchsetzen. Doch schon im zweiten Kampf ließ Bilal sein Können wieder aufblitzen, als er einen Kämpfer aus Bremen vorzeitig per O-Uchi-Gari bezwang. Das Halbfinale gegen einen Sportler aus Hamburg war dann erwartungsgemäß knapp und hart umkämpft. Dabei konnte Bilal sich mit Yuko für Harai-Goshi durchsetzen. Im Finale stand ihm dann ein sehr unequemer Gegner aus Bremen gegenüber, der vorher im Halbfinale Jacob Hübner besiegt hatte. Bilal erzielte gleich zu Kampfbeginn einen Waza-Ari durch Wurftechnik und verteidigte seinen Vorsprung klug bis zum Schluss.

Auch Dimitri Steigmann (-46kg) gelang bei seinen ersten Norddeutschen Meisterschaften der Titelgewinn. Per Uchi-Mata gewann er souverän die erste Begegnung gegen einen Bremer Kämpfer. In der nächsten Begegnung stand ihm ebenfalls ein Athlet aus Bremen gegenüber, der Dimitri an den Rand einer Niederlage brachte. Die hart umkämpfte Partie war lange Zeit ausgeglichen, bevor der Bremer kurz vor Kampfende noch einen Yuko erzielte. Dimitri drehte noch einmal voll auf und konnte seinem Kontrahenten mehrere Passivitätsstrafen "aufdrücken", so dass es letztlich zu einem Sieg reichte. Trotz dieses kräfteraubenden Kampfes war Dimitri im Halbfinale wieder vollkommen präsent und siegt nach nur zwei (!) Sekunden per Ko-Uchi-Gari gegen einen Kämpfer aus Niedersachsen. Im Finale stand Dimitri dann der dritte Athlet aus Bremen gegenüber, den er bislang noch nie bezwingen konnte. Dimitri schaffte es, seine taktische Linie zu halten und den körperlich überlegenen Bremer nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Folgerichtig ging Dimitri mit Yuko in Führung und schaffte es am Kampfende seinen Kontrahenten in einen Haltegriff zu bekommen, aus dem es kein Entkommen mehr gab.

Mit Ramsan Bogatyrov (-31kg) ging ebenfalls ein HT16er an den Start, der erstmals an den Norddeutschen Titelkämpfen teilnehmen durfte. Er siegte in der Auftaktbegegnung gegen einen Niedersachsen schnell mit zwei Waza-Ari für O-Soto-Gari. Im Halbfinale schenkten sich Ramsan und sein Gegner aus Hannover nichts, konnten aber beide keine Wertung erzielen. Im Golden Score kassierte Ramsan dann zwei vermeidbare Bestrafungen und konnte dadurch nur noch die Bronzemedaille gewinnen. Sein Halbfinalgegner wird übrigens von Marc Blödorn trainiert. Marc ist ehemaliger sehr erfolgreicher HT16er und der Bruder von Trainer Dennis Blödorn. Im Kampf um Platz 3 stand Ramsan der Kämpfer gegenüber, den er bereits im Auftaktkampf besiegen konnte. Auch jetzt ließ Ramsan nicht anbrennen und erzielte zwei Waza-Ari mit Seoi-Nage bzw. Tani-Otoshi.

Jacob Hübner (-40kg) beendete die Norddeutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr mit dem undankbaren 5. Platz, konnte sich aber diesmal die Bronzemedaille sichern. Seine beiden ersten Kämpfe gegen Gegner aus Bremen bzw. Niedersachsen gewann Jacob souverän und vorzeitig mit O-Uchi-Gari und De-Ashi-Barai. Nur im Halbfinale musste er trotz vorbildlich offensiver Kampfesführung eine schmerzhafte Niederlage gegen einen extrem defensiv eingestellten Bremer hinnehmen. Nachdem die Enttäuschung über diese Niederlage verflogen war galt es, alle Kräfte für den Kampf um Platz 3 zu mobilisieren. Hier stand ihm sein Halbfinalgegner der Hamburger Meisterschaften gegenüber, den er damals nur hauchdünn besiegen konnte. Das hart umkämpfte Duell endete auf Grund von Bestrafungen des Kontrahenten mit einem Sieg für Jacob.

Nach seinem Titelgewinn bei den Norddeutschen Meisterschaften des Vorjahres, hatte Nils Hollender (-43kg) die Qualifikation zu diesen Titelkämpfen durch einen 5. Platz bei den Hamburger Meisterschaften nicht geschafft. Da jedoch Lennart Giesler (Bramfelder SV) krankheitsbedingt nicht an den Start gehen konnte, hatte Nils die Chance "nachzurücken". Vielen Dank an die rechtzeitige Information durch Bramfelds Trainer Gunnar Losch und gute Besserung an Lennart! Und Nils sollte seine Chance nutzen. Obwohl er im Auftaktkampf trotz erbitterter Gegenwehr dem späteren Titelträger aus Bremen unterlag, "rollte" Nils die Trostrunde mit vier vorzeitigen Siegen auf. Zunächst bezwang er einen Niedersachsen per Harai-Goshi, danach einen Kämpfer aus Schleswig-Holstein mit Kami-Sankaku-Gatame. Im Halbfinale ging sein Bremer Gegner mit Yuko in Führung und schien diese bis zum Kampfenende verteidigen zu können. Nils nahm noch einmal alle seine Kräfte zusammen und bezwang kurz vor Kampfende seinen Kontrahenten mit einem mächtigen O-Goshi. In der Begegnung um die Bronzemedaille war es wiederum ein Kami-Sankaku-Gatame, mit dem Nils seinem Gegner aus Niedersachsen das Nachsehen ließ.

Nick Dangeleit (-37kg) zeigte bei seinen ersten Norddeutschen Meisterschaften mit einem gewonnenen Kampf und zwei verlorenen Begegnungen eine ansprechende Leistung. Nico Mellotat (-46kg) belegte mit dem gleichen Resultat den 7. Platz.

Kaan Özpembe (-43kg) kämpfte mit starken Rückenschmerzen und musste sich in der ersten Begegnung geschlagen geben. Er versuchte sich in seinem Trostrundenkampf tapfer gegen seine Schmerzen zu wehren, doch letztlich musste die Begegnung leider abgebrochen werden. Wir wünschen Kaan gute Besserung und hoffen, dass er möglichst schon am kommenden Wochenende in Neumünster wieder an den Start gehen kann.

Auch für Sasha Tosta (-46kg) waren es die ersten Norddeutschen Titelkämpfe. Sasha schied leider mit zwei verlorenen Begegnungen aus, konnte aber wichtige Erfahrungen mit Wettkämpfen auf höherer Meisterschaftsebene sammeln.