Osterausflug nach Kopenhagen mit 3 Medaillen

Über Ostern haben wir einen Ausflug in die dänische Hauptstadt unternommen, um dort an den Copenhagen Open und einem anschließenden Trainingslager teilzunehmen. Hier könnt ihr nun einem kleinen Reisebericht nachlesen, welche Erlebnisse dort auf uns gewartet haben.

Tag 1: Die Anreise

Am Donnerstag, den 13.04.2017 traf sich die Kopenhagen-Reisegruppe, bestehend aus Laura Kloc, Janine Hardenberg, Marie Ullrich, Patryk Kloc, Walter Elzer, Volkan Arman, Kaan Arman und Trainer Dennis Blödorn, um 12 Uhr bei der HT16. Nachdem das Gepäck verstaut war (hier ein Dank an Janines Opa) sollte es dann auch bald losgehen. Alle saßen im Bus und Dennis fragte sicherheitshalber noch einmal nach, ob auch wirklich alle ihren Ausweis dabei haben. Natürlich nicht! Somit stand noch ein kleiner Umweg über Billstedt plus Wartezeit an, aber um 13 Uhr ging es dann tatsächlich Richtung Norden. Zum Glück ist bei der Grenzkontrolle auch niemanden aufgefallen, dass einer der Pässe seit fast 4 Monaten abgelaufen war.  In Kopenhagen angekommen schlugen wir unser Nachtlager für die nächsten Tage in der Halle auf. Nach dem Wiegen der Kämpfer, die am Freitag an den Start gehen würden, ging es wie im Vorjahr erstmal Pizza essen. Und natürlich gab es auch in diesem Jahr das obligatorische Ticket für Falschparken für den Trainer. Zurück in der Halle wurde noch ein wenig Zeit mit Ball und/oder Handy (Free Wifi war vorhanden) vertrieben und um kurz nach 22 Uhr wurde das Licht in der Halle ausgemacht. Trotz des einen oder anderen Spuks war die Nacht in Ordnung und der erste Wettkampftag konnte kommen.

Tag 2: Wettkampf U12 und U18

Nach einem gemeinsamen Frühstück im Dojo des ausrichtenden Vereins, sollte der Tag mit den Wettkämpfen der Altersklasse U12 beginnen. In dieser Altersklasse hatten wir nur Laura bis 32 Kg am Start. Für die 9jährige war dies der erste Wettkampf im Ausland und somit die Aufregung groß. Da in Dänemark die Jugendregeln etwas von den deutschen Regeln abweichen, musste Laura sich auf einen ungewohnten Kampfstil einstellen, was ihr sehr schwer fiel. Nach drei Niederlagen, aber einem sehr starken Sieg belegt Laura einen guten 4.Platz in ihrer Gewichtsklasse.

Ab mittags sollte es dann mit der U18 losgehen. Hier war die HT16 durch Marie bis 63 Kg und Kaan über 81 Kg. Marie konnte in der ersten Runde gegen eine Schwedin gewinnen, musste danach aber zwei Niederlagen gegen eine weitere Schwedin und eine Dänin hinnehmen und schied damit frühzeitig aus.

Im Schwergewicht der Jungen hatte Kaan drei Gegner, die aber alle älter und erfahrener waren als er und trotz guter Leistung standen am Ende drei Niederlagen gegen einen Deutschen, einen Niederländer und einen Norweger zu buche.

Da Kaans Kämpfe erst um 18 Uhr begannen, stand für diesen Tag auch nur noch das Abendessen im Dojo der Gastgeber an. Abends wurde dann gemeinsam mit unseren Freunden vom Bramfelder SV Wahrheit oder Pflicht gespielt und gegen 22 Uhr war wieder Licht aus angesagt.

Tag 3: Wettkampf U15

Das Frühstück gab es wieder im Dojo und ab 9 Uhr sollten unsere U15er Janine (-40 Kg), Patryk (-34 Kg), Walter (-38 Kg) und Volkan (-50 Kg) an den Start gehen.

Janine hatte 9 Kämpferinnen in ihrer Gewichtsklasse, die in zwei Pools aufgeteilt wurden in dem Jede gegen Jede kämpfen durfte und die beiden Erstplatzierten zogen in das Halbfinale ein. Janine wurde dem vierer Pool zugelost und hatte es dort mit einer Schwedin, einer Niederländerin und einer Dänin zu tun. Nach Siegen über die Schwedin und der Dänin und einer Niederlage gegen die Niederländerin würde Janine zweite in ihrem Pool und musste im Halbfinale gegen die Erste aus dem anderen Pool antreten. Diese kam erneut aus den Niederlanden und auch hier musste Janin, trotz starker Leistung, eine Niederlage hinnehmen. Finale verpasst, aber den 3. Platz erkämpft!

Patryk konnte den ersten Kampf gegen einen Schweden für sich entscheiden, verlor danach aber zwei Kämpfe gegen Gegner aus Dänemark und schied damit leider aus.

Walter verpennte den ersten Kampf gegen einen Norweger komplett, konnte sich dann aber im Laufe des Turniers immer weiter steigern und belegte nach Siegen gegen einen Dänen, den Norweger aus dem ersten Kampf und einen Niederländer ebenfalls Platz 3.

Einen super Tag erwischte Volkan. Nach Siegen gegen einen Dänen, einen Schweden und einen Niederländer stand der 12jährige im Finale der Copenhagen Open. Hier unterlag er zwar einem Schweden nach hartem Kampf, aber Volkan zeigte heute alles was zum Beispiel in Duisburg noch gefehlt hat. Er war stark im Griffkampf, zeigte von Anfang an den unbedingten Siegeswillen und war technisch flexibel. Ein fantastischer zweiter Platz.

Nach der Siegerehrung wollten wir den Nachmittag für etwas Sightseeing nutzen, was aber buchstäblich ins Wasser fiel. Leider regnete es (fast) die ganze Zeit und somit haben wir den Strand nur vom Weiten gesehen und der Meerjungfrau und dem Schloss Amalienborg (Kopenhagener Stadtresidenz der dänischen Königsfamilie) nur einen kurzen Besuch abgestattet. Zum Glück wurde der Trainer auch minütlich an das schlechte Wetter erinnert ;-) Zitate: „Mir ist kalt“, „Ich friere“, „Meine Schuhe sind nass“, Meine Jacke ist nicht wasserdicht“ usw.  Zum Glück waren wir pünktlich zum Abendbrot wieder im Dojo, denn es gab selbstgemachte BURGER !!!!!!

Tag 4: Randori

Auch der vierte Tag begann mit dem Frühstück im Dojo bevor das erste Training anstand. Es waren zwei Stunden Randori angesetzt und knapp 300 Judoka wollten diese Trainingsmöglichkeit nutzen. Nach einer kurzen gemeinsamen Erwärmung ging es mit 8 Runden Bodenrandori los. Im Anschluss ging es in den Stand. Hier wurde die Gruppe dann aufgeteilt und zwei Teilgruppen (Gruppe 1: bis 50 Kg und alle Mädchen, Gruppe 2: die schweren Jungs) machten abwechselnd Randori. Die letzte Übung waren dann Wechselrandori, bedeutet es wurde im Stand gekämpft und wenn eine Wertung erzielt wurde, wurde der „Verlierer“ ausgetauscht. Hier konnte vor allem Volkan seine gute Leistung aus dem Turnier bestätigen. Leider konnten nicht alle HT16ner an den Randoris teilnehmen. Marie hatte sich im Wettkampf am Knie verletzt und setzte bei den Standrandoris komplett aus. Walter und Kaan verletzten sich dann leider im Laufe des Trainings und konnten deshalb nur Teile dieser Einheit mitmachen.

Nach einer kurzen Teambesprechung ging es dann zum Mittag und die Freude war bei fast allen groß, denn es gab erneut Burger. Die Zeit bis zur nächsten Einheit war dann Freizeit und wurde sehr unterschiedlich genutzt. Einige stellten Kontakte zu anderen Teilnehmern her, eine Gruppe spielte „Wer wird Millionär“ oder andere tolle Spiele auf dem Handy und der Rest schlief einfach noch ein wenig.

Die zweite Einheit sollte wieder 2 Stunden dauern und bestand auch dieses Mal fast nur aus Randori. Marie verzichtet komplett auf die Einheit, Kaan und Walter versuchten aber wieder zu trainieren. Für Kaan war aber nach dem Aufwärmen Schluss, denn die Schmerzen waren ihm anzusehen und Dennis nahm ihn aus Sicherheitsgründen aus dem Training. Der Rest der HT16ner konnte diese Einheit voll durchziehen. Auch hier gab es zum Anfang Bodenrandori und anschließend Standrandori in zwei Gruppen. Zum Ende wurden dann noch zwei japanische Runden (20 Kämpfer blieben 6 Minuten auf der Matte und erhielten jede Minute einen neuen Gegner) durchgeführt. Hier stellten sich Patryk, Walter und Volkan der Herausforderung und gingen in die Mitte.

Als Belohnung für das fleißige Trainieren gab es nach dem Abendbrot noch ein leckeres Eis. Zurück in der Halle konnte es sich einige von den Jungs nicht nehmen lassen noch an einem Fußball-Match teilzunehmen. Der Rest versank erschöpft in den Schlafsäcken, quatschte noch etwas und fiel dann in den verdienten Schlaf. Eine harte Nacht sollte dabei Dennis ereilen, denn sein Luftbett gab den Geist auf und er musste auf dem harten Boden übernachten (bitte etwas Mitleid für den Trainer!!!).

Tag 5: letzte Einheit und Rückreise

Am letzten Tag wurde natürlich nochmal ordentlich trainiert. Wie vorher standen nochmal 2 Stunden Randori auf den Plan. Da bereits einige Mannschaften abgereist waren, war es auf der Matte deutlich leerer und auch von der HT16 waren nur noch 5 Jugendliche auf der Matte. Marie und Kaan sollten aufgrund ihrer Verletzungen nicht mehr trainieren. Dafür liefen in der letzten Einheit aber nochmal Laura und Janine zur Hochform auf und rockten ordentlich die Matte. Auch Walter war seine Verletzung vom Vortag nicht mehr anzumerken. Patryk und Volkan gaben auch nochmal richtig Gas, wurden aber von Dennis vorzeitig zum Duschen geschickt, weil sich hier auch leichte Verletzungen abzeichneten und man nicht riskieren wollte. Nach Trainingsende haben dann alle Teilnehmer nochmal mit angepackt und die Matten gemeinsam abgebaut. Noch schnell unter die Dusche, das bereitgelegt Lunchpaket eingepackt und los ging die Rückreise. Je dichter wir zur Grenze kamen wurde die Ungewissheit größer: Muss die oder der Jugendliche ohne gültigen Pass nun für immer in Dänemark bleiben? Keine Grenzkontrolle! Kein Problem! Auf der Fähre gab es dann auch endlich das typisch dänische Essen: Hot Dog für jeden!

Ohne Stau oder andere Zwischenfälle ging es nun nach Hamburg und gegen 16 Uhr konnte alle Jugendliche wieder an die Eltern übergeben werden.

Alles in allem war Kopenhagen wieder eine Reise wert und für das nächste Jahr starten die Planungen sicher bald.

Ein großer Dank geht an den Hamburger Budo Club, der uns finanziell bei dieser Maßnahme großzügig unterstützt hat.