Jonas und Bilal sind Norddeutsche Meister

Am 13. Und 14.02.2016 fanden im niedersächsischen Wallenhorst die Norddeutschen Meisterschaften der Altersklassen U18 und U21 statt. Mit insgesamt 10 Startern war die HT16 vertreten, von denen 6 HT16er am Samstag und 4 am Sonntag dran waren.

Am Samstagmorgen war die Altersklasse U21 männlich dran und von uns gingen Jonas Bogon, Simon Keller und Marvin Agarius an den Start.

Jonas kämpfte in der Gewichtsklasse bis 66 Kg. Seinen ersten Kampf beendete Jonas nach einer Yuko-Führung für Seoi-nage vorzeitig durch einen Juji-gatame. In der zweiten Runde konnte Jonas zweimal  (O-goshi, Sode-tsuri-komi-goshi) Waza-ari werfen und beendete damit den Kampf wieder vorzeitig. Damit war er im Halbfinale, in dem ein sehr unangenehmer, weil sehr kräftig und explosiv kämpfender, Gegner wartete. Aber Jonas war auch in diesem Kampf der Bessere! Er konnte erneut einen Sode-tsuri-komi-goshi so werfen, dass die Kampfrichter Waza-ari geben mussten und war auch im restlichen Kampf so aktiv, dass der Gegner noch 2 Passivitätsstrafen erhalten hat. Das Finale war erreicht und Jonas wollte auch dieses unbedingt gewinnen. Und dieses Vorhaben setzte er auch um! Nach einem weiteren Waza-ari für Sode-tsuri-komi-goshi und einem anschließendem Tate-shiho-gatame ging Jonas als vorzeitiger Sieger und Norddeutscher Meister von der Matte.

Ebenfalls in der Gewichtsklasse bis 66 Kg kämpfte Simon. Leider kann man hier nur von einem schlechten Los und einem unglücklichen Wettkampfverlauf berichten, denn bereits in der ersten Runde traf er auf den Deutschen Meister der U18 aus dem Jahr 2014. Leider unterlag Simon hier und da der Gegner überraschend nicht in das Halbfinale kommen konnte, war die diesjährige Meisterschaftsserie für Simon früh beendet.

Eine Gewichtsklasse höher, bis 73 Kg, hielt Marvin die HT16-Fahne hoch. Nach einem Freilos in der ersten Runde und einem Yuko-Sieg in Runde zwei stand Marvin im Halbfinale. Gegen seinen Gegner hatte er vor 2 Wochen bereits beim Bundessichtungsturnier gekämpft und dort knapp gewonnen. Auch heute sah alles nach einem Sieg aus, denn Marvin konnte mit Waza-ari für einen O-soto-gari in Führung gehen. Aber auf diesem hohen Niveau kann schon eine kleine Unachtsamkeit den Kampfverlauf auf den Kopf stellen und leider kam es so. Mit einem De-ashi-barai erwischte der Hannoveraner Marvin und erhielt hierfür Ippon. Jetzt hieß es konzentrieren, denn nur wenn der nächste Kampf gewonnen werden konnte, konnte Marvin sich als Drittplatzierter für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren. Und Marvin machte dies sehr überzeugend. Nach einer Führung mit zwei Yuko und einem Waza-ari erhielt sein Gegner die vierte Passivitätsstrafe und wurde damit disqualifiziert. Platz drei und Quali waren erreicht.

Gegen die Mittagszeit war das Wiegen der weiblichen U18 und mit Melissa Avci, Michelle Hahl und Ece Herek hatten sich drei Mädels für diese Meisterschaft qualifiziert.

Melissa ging in der Gewichtsklasse bis 48 Kg an den Start. In der ersten Runde konnte Melissa vorzeitig durch einen O-soto-gari mit anschließendem Kesa-gatame gewinnen. Bereits in Runde zwei stand sie der Deutschen Vizemeisterin des Vorjahres gegenüber. Melissa versuchte, den Kampf offensiv zu gestalten und wurde dann leider gekontert und im Anschluss im Boden festgehalten. Nun ging es in die Trostrunde. Hier konnte Melissa den ersten Kampf siegreich gestalten (Yuko für Uchi-gari, Ippon für Kesa-gatame) und stand damit im Kampf um Platz 3. Diese Gegnerin kannte sie schon von der Hamburger Meisterschaft und dort konnte Melissa noch einen knappen Sieg feiern. Auch dieser Kampf verlief erst ausgeglichen, bis die Gegnerin immer mehr die Oberhand gewann und Melissa mit einem Gegendreher für Waza-ari werfen und im Anschluss festhalten konnte. Die Enttäuschung über Platz 5 und die damit verpasste Deutsche Meisterschaft war riesengroß.

Bis 63 Kg war nun Michelle dran, die in der letzten Zeit aufgrund von Knieproblemen nur ganz eingeschränkt trainieren konnte. Dies merkte man auch ihrem Kampfstil an und nach einem Sieg folgten 2 Niederlagen und damit Platz 7. Bemerkenswert war dabei aber ihr Sieg, denn sie lag bereits mit 2 Yuko zurück und drehte den Kampf noch mit einem Yuko 15 Sekunden und einem Ippon 3 Sekunden vor Schluss.

Bis 70 Kg kämpfte Ece. Sie verlor bereits ihren ersten Kampf, nach einer Waza-ari Führung für einen Seoi-nage, durch einen Haltegriff. Ab dem ersten Trostrundenkampf hatte sie es jetzt nicht nur mit ihren Gegnerinnen, sondern auch mit ihrer Ausdauer zu tun. Oder sollte man lieber fehlende Ausdauer sagen? Aber die Einstellung stimmte. Den ersten Kampf konnte sie noch vorzeitig durch einen Kesa-gatame gewinnen, aber im zweiten Trostrundenkampf ging es dann über die volle Zeit. Hier quälte Ece sich zu einem Sieg mit 3 Yuko Vorsprung und der Kampf um Platz 3 war erreicht. Aber auch ihr körperliches Limit. So konnte ihre Gegnerin eine Würgetechnik ansetzen und Ece zur Aufgabe zwingen. Schade, aber Platz 5 ist ein gutes Ergebnis für Ece.

Am Sonntagmorgen startete die Veranstaltung mit den Frauen U21. In dieser Altersklasse hatten wir keine Starterin und somit ging es für uns erst gegen Mittag mit den Jungen U18 weiter. Hier hatten wir mit Ramsan Ozdoev, Bilal Ozdoev, Nils Holender und Dimitri Steigmann vier Starter.

Ramsan hatte in der Gewichtsklasse bis 46 Kg nur 3 Gegner. Leider konnte er keinen Sieg erkämpfen, aber da es beim Judo immer zwei dritte Plätze gibt konnte er die Bronzemedaille entgegen nehmen und darf auf der Deutschen Meisterschaft starten.

Nils hatte in der Gewichtsklasse bis 60 Kg leider kein Glück und schied nach einem Sieg und zwei Niederlagen frühzeitig aus.

In derselben Gewichtsklasse ging Bilal an den Start. In seinem ersten Kampf konnte er seinen Gegner mit einer Gegendrehtechnik werfen und erhielt hier die höchst mögliche Wertung von den Kampfrichtern, was den vorzeitigen Sieg bedeutete. Im zweiten Kampf benötigte Bilal dann zwei Würfe, die beide mit Waza-ari bewertet worden. Erst ging der Gegner nach einem Uchi-mata, dann nach einem Harai-goshi zu Boden. Im Halbfinale angekommen, musste Bilal nun sein ganzes Können zeigen, gewann aber im Endeffekt doch klar mit Waza-ari für einen Ko-uchi-gari. Das Finale war erreicht. Hier kam es zu einer engen Begegnung, die von Bestrafungen dominiert wurde. Bilals Gegner war zwar der Kämpfer mit der einzigen Wertung für eine Technik, dies reichte aber nicht zum Sieg. Kurz vor dem Ende hatten beide Kämpfer bereits 3 Shido und der Bremer machte einen Seoi-nage Ansatz. Da bei diesem Ansatz kein Gleichgewichtsbruch erkennbar war, werteten die Kampfrichter diesen als Scheinangriff und verteilten den 4. Shido. Dies bedeutete die Disqualifikation für den Bremer, einen glücklichen Sieg für Bilal und den Titel als Norddeutscher Meister.

Als letzter HT16er ging Dimitri für 66 Kg ins Turnier. Den ersten Kampf konnte Dimitri gewinnen.  Er lag in diesem Kampf lange mit Yuko zurück, konnte aber kurz vor Schluss noch einen Waza-ari für einen tiefen Seoi-nage erzielen. Im zweiten Kampf musste Dimitri dann eine Waza-ari Niederlage hinnehmen. Ärgerlich hierbei war, dass Dimitri sich im Bodenkampf am Ellenbogen verletzte und deshalb in der Trostrunde nicht mehr antreten konnte.