U12 und U15 mit gutem Auftritt in Osnabrück

Am 06.02.2016 fand in Osnabrück der Crocodiles-Cup der U12 und U15 statt. Trotz einiger krankheitsbedingter Absagen hatte die HT16 acht Starter in diesem Turnier. Insgesamt waren über 650 Kämpfer aus 124 Vereinen am Start. In der U12 gingen von uns Philllip Elzer, Jakob Caro, Patryk Kloc und Michael Steigmann an den Start. Für die Jungs hieß es früh aufstehen, denn bereits um 8 Uhr war Waage in Osnabrück. In der U15 waren dann Walther Elzer, Volkan Arman, Kaan Arman und Rachel Boateng dabei. Die vier konnten fast ausschlafen, denn Ihre Wiegezeit war später am Morgen.

Phillip startete in der Gewichtsklasse bis 26 Kg. Im ersten Kampf hat Phillip gleich sein großes Potenzial gezeigt und warf seinen Gegner erst mit Seoi-nage Yuko, um dann den Kampf mit einen super O-goshi vorzeitig zu beenden. Im zweiten Kampf legt Phillip nochmal nach und konnte diesmal zeigen, dass er auch ein guter Bodenkämpfer ist und gewann mit Mune-gatame. Das Halbfinale war erreicht. Auch hier war der junge Billstedter der klar bessere und gewann verdient mit Waza-ari für einen Fußstopper. Damit stand er nun im Finale. Hier kam es zu einem offenen Schlagabtausch, da beide Judoka unbedingt gewinnen wollten. Leider passte Phillip einmal nicht auf und landete nach einem Angriff seines Gegners auf der Seite und der Kampf ging mit Yuko verloren. Aber Phillip gewann damit die Silbermedaille.

In der Gewichtsklasse bis 28 Kg hatten wir mit Patryk und Jakob sogar Kämpfer im Rennen und beide machten es sehr gut.

Patryk gewann in der ersten Runde nach einem Yuko für Seoi-nage und 2 Waza-ari für Ko-uchi-maki-komi vorzeitig. Den zweiten Kampf konnte Patryk bereits nach 5 Sekunden für sich entscheiden, da er seinen Gegner per Seoi-nage direkt auf den Rücken warf. Im dritten Kampf erzielt Patryk per Seoi-nage 2 Yuko und konnte am Ende noch einen Ippon für Ko-Uchi-maki-komi erzielen. Im Halbfinale konnte Patryk leider keine Wertung erzielen, aber auch sein Gegner nicht. Nach der Regel der Altersklasse U12 mussten jetzt die Kampfrichter entscheiden wer der Bessere war und leider, aber berechtigt, wurde der Gegner zum Sieger erklärt. Diese knappe Niederlage musste jetzt erstmal verarbeitet werden, was Patryk aber gut machte und im Kampf um den dritten Platz packte er nochmal den Seoi-nage (Yuko) und den Ko-uchi (Ippon) aus. Platz 3 war erreicht.

Jakob legte auch richtig stark los und bezwang den Gegner in der ersten Runde durch 2 Waza-ari (1x Seoi-nage, 1x O-soto-gari). Auch der zweite Gegner war chancenlos und Jakob erzielte per Harai-goshi Ippon. Im dritten Kampf konnte Jakob seinen Gegner im Bodenkampf in einen Kesa-gatame bekommen. Aus diesem konnte der Gegner sich aber noch einmal befreien, was aber immerhin die Yuko-Führung für Jakob bedeutete. Aber besonders lange dauerte der Kampf danach auch nicht mehr, denn Jakob erwischte seinen Gegner mit einem Ko-soto-gake und bekam dafür Ippon. Auch Jakob stand damit im Halbfinale. Hier endete der Gleichschritt von Patryk und Jakob, denn Jakob konnte seinen Gegner in einen Sankaku-gatame nehmen und das Finale erreichen. Hier kam es nun zu dem Duell gegen den Bezwinger von Patryk. Und hier kam es den Trainer fast wie ein Déjà-vu vor, den auch Jakob konnte weder eine Wertung erzielen, noch hat er eine Wertung abgegeben. Diesmal mussten aber nicht die Kampfrichter entscheiden, weil Jakob vorher einen Shido erhalten hatte und damit leider der Verlierer war. Aber ein zweiter Platz bei diesem großen Turnier ist eine ganz tolle Leistung!

Der letzte U12er war nun Michael in der Gewichtsklasse bis 46 Kg. Michael konnte seinen ersten Kampf schnell durch einen Haltgriff gewinnen. In der zweiten Runde machte er kurzen Prozess und warf seinen Gegner mit einem wunderschönen De-ashi-barai auf den Rücken. Das Halbfinale stand nun an und Michi war auch hier der bestimmende Kämpfer, nur eine Wertung konnte er nicht erzielen. So kam es zu einem Kampfrichterentscheid und zur Überraschung aller sahen diese Michaels Gegner stärker. Schade, aber das Finale war damit verpasst. Im Kampf um den dritten Platz war die Endtäuschung aber zum Glück überwunden und Michael konnte erneut durch einen De-ashi-barai gewinnen. Bronze war ein guter Trost für das verpasste Finale.

Inzwischen waren jetzt auch unsere U15er eingetroffen und starteten in das Turnier. Der erste war Walther bis 34Kg. Walther, der gerade von der U12 in die U15 gewechselt ist, wurde im ersten Kampf von seinem niederländischen Kontrahenten kalt erwischt und nach wenigen Sekunden war nach einem Seoi-nage Schluss. Da in diese Altersklasse in einem System gekämpft wurde, in dem man nur in die Trostrunde kommt, wenn der Gegner mindestens ins Halbfinale kommt, mussten wir nun warten. Aber der Gegner gewann auch die nächsten Kämpfe und Walther kam in die Trostrunde. Hier gewann Walther den ersten Kampf mit Waza-ari für Uchi-mata und Ippon für einen spektakulären O-goshi (Renée wäre auch begeistert gewesen;-)). In der zweiten Runde war es dann eine echte Schlacht mit Bluten und Tränen. Walther ging mit Yuko für Uchi-mata in Rückstand, hatte seinen Gegner mehrfach auf der Kippe, konnte ihn aber nicht werfen. Nachdem er nach einem Wurfansatz auf das Gesicht gefallen war, kam es zu einer Behandlungsunterbrechung, um Walthers Nasenbluten zu stoppen. Zum Glück ist aber nicht mehr passiert und Walther konnte weiter machen. Er versuchte nochmal alles, aber wenige Sekunden vor Schluss konnte sein Gegner noch einen Armhebel ansetzen und ihn zur Aufgabe zwingen. Alles in allem war es ein sehr starker Auftritt von Walther in seinem ersten U15 Turnier.

Bis 40 Kg ging Volkan an den Start. Auch für Volkan war es das erst U15 Turnier. Leider musste Volkan bereits im ersten Kampf eine Niederlage hinnehmen, machte aber auf sich aufmerksam. Volkan und sein Gegner konnten in der regulären Kampfzeit keine Wertung erzielen, obwohl beide immer wieder angriffen. Ab der U15 wird bei Unentschieden nicht mehr durch den Kampfrichter entschieden wer der bessere war, sondern eine Entscheidung im Golden Score muss her. Das bedeutet, dass so lange gekämpft wird, bis einer von beiden eine Wertung oder eine Bestrafung erhalten hat. Nach der normalen 3 Minuten Kampfzeit wurde dieser Kampf erst nach weiteren 5 Minuten entschieden. Leider wurde Volkan mit Shido für Passivität bestraft und der Gegner ging als Sieger von der Matte. Dieser verlor dann den folgenden Kampf und damit war Volkan raus.

Über 66 Kg war Kaan unser Starter. Für Kaan war dieses Turnier das erst nach fast einem Jahr, da er sich im Training das Schlüsselbein gebrochen hatte und zweimal operiert werden musste. Im ersten wurde Kaan gekontert und verlor deshalb mit Waza-ari. In der Trostrunde konnte Kaan dann den ersten Kampf klar für sich entscheiden. Nach einem Yuko für Seoi-nage bekam er für einen weiteren Seoi-nage Waza-ari und konnte danach seinen Gegner mit einem Haltegriff besiegen. Im Kampf um den dritten Platz wurde es ganz eng. Leider bekam Kaan zwei Shido´s für Passivität und ging damit als Verlierer von der Matte. Platz 5 und die Erkenntnis dass alle Gegner schlagbar waren sind aber für ein Comeback sehr gut.

Als Letzte und einziges Mädchen an diesem Tag ging Rachel Boateng in der Gewichtsklasse über 63 Kg an den Start. Rachel, die erst seit gut einem Jahr überhaupt Judo macht, hatte es „nur“ mit drei Gegnerinnen zu tun. Natürlich war sie mit Abstand die mit der wenigsten Erfahrung und als Gelbgurt ging es gegen zwei Blaugurte und einen Braungurt. Im ersten Kampf versuchte Rachel gleich den Kampf zu bestimmen, ging aber etwas ungestüm an die Sache ran und wurde relativ schnell Uchi-mata Ippon geworfen. Im zweiten Kampf stellte sie sich in ihren Offensivbemühungen etwas geschickter an, konnte ihre Gegnerin im Boden überraschen und die Niederländerin in einen Haltegriff nehmen. Auch im dritten Kampf begann Rachel stark, konnte erneut einen Haltegriff ansetzen, aus dem sich die Gegnerin aber leider befreien konnte. Im Laufe des Kampfs setzte sich die Erfahrung nun doch noch durch und Rachel wurde erst mit einem Sasae-tsuri-komi-ashi für Yuko geworfen und dann selber festgehalten. Platz drei war erreicht und mit etwas mehr Erfahrung wäre sogar noch mehr drin gewesen.

Die Trainer Amneh Abu Saris und Dennis Blödorn waren mit dem Auftritt der HT16ner sehr zufrieden und freuen sich auf die nächsten Aufgaben.