"Liebesgrüße aus Moskau", 2. Teil: Wettkampf

Am zweiten Tag der Moskau-Reise stand die Teilnahme am V. International "Spring Hopes"-Turnier der männlichen Jugend U15 an. Die Leistungsdichte war unbeschreiblich. Die Teilnehmer kamen aus 12 Nationen, darunter auch eine koreanische Auswahl und die Nationalmannschaft der USA. In der vollgedrängten Halle wurde auf sieben Wettkampfflächen gekämpft. Wer verliert ist, ausgeschieden - es sei denn, der Bewzinger schafft es bis in das Finale. In der Gewichtsklasse von Bilal Bogatyrov und Nils Hollender (-46kg) waren unglaublichiche 158 (!) Kämpfer am Start, die alle den Judosport definitiv nicht breitensportorientiert ausüben. Auch wenn die meisten der HT16er zur Spitze in Hamburg und Norddeutschland zählen und einige auch schon überregionale Erfolge erreichen konnten, so hingen doch in Moskau die Trauben extrem hoch. 

Ramsan Bogatyrov (-35kg) unterlag in der erste Runde durch Bestrafungen und schied aus.

Nick Dangeleit (-42kg) lag zunächst durch Bestrafung in Rückstand, konnte dann aber die Begegnung per Yuko durch Seoi-Nage für sich entscheiden. Leider kam auch anschließend für ihn das "Aus" durch eine Waza-Ari-Niederlage.

Bilal gewann seine beiden Auftbegegnungen wie immer hart umkämpft, unterlag aber im Golden Score des dritten Kampfes und schied dadurch aus. Nils ging gleich zu Kampfbeginn hoch in Rückstand, kam dann extrem offensiv kämpfend wieder an seinen Kontrahenten heran, unterlag aber leider in der Schlusssekunde. 

Sasha Tosta (-55kg) kämpfte nicht nur mit seinem Gegner, sondern auch mit sich selbst und schied mit einer Niederlage aus dem Wettkampf aus.

Dimitri Steigmann (-60kg) bezwang seinen ersten Gegner vorzeitig per Seoi-Nage und blieb auch in der zweiten Begegnung siegreich, da sein Gegner disqualifiziert wurde. Im dritten Kampf unterlag er dem späteren Turniersieger nach grandioser tatktischer und kämpferischer Leistung ungerechtfertigt durch Pasivitätsbestrafung zum Kampfende. Leider verlor er auch in der Trostrunde unnötig durch Bestrafung und brachte sich damit um die Chance auf eine vordere Platzierung.

Wenn auch zunächst der Ärger über das frühe Ausscheiden bei den HT16ern überwog, so ist dieser Wettkampf doch eine wichtige Erfahrung, um das internatioale Leistungsnivaeu dieser Altersklasse kennenzulernen. Häufig unterlagen die Kämpfer vom Sievekingdamm, da sie auf dieser Ebene noch nicht durchsetzungsstark genug sind. Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten daran arbeiten, den Angriffsdruck zu erhöhen. Doch auch die konditionellen Voraussetzungen müssen verbessert werden, damit dieses Ziel erreicht werden kann.

Nun heißt es erst einmal ein wenig regenieren, denn morgen steht eine Stadtbesichtigung von Moskau an ...

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