Japan-Reise, 9. Tag: Besuch des DJB-Vizepräsidenten & Ausflug nach Nara
Erstellt von Judo am 09.10.2013
Nach einem eher ruhigen Vortag war der neunte Tag der Japan-Reise wieder reich an neuen Eindrücken und Erlebnissen. Prof. Dr. Rainer Ganschow (Vizepräsident des Deutschen Judo-Bunds, Vorsitzender des Hamburger Judo-Verbands und Präsident des Hamburger Judo-Teams) war am Abend des vorherigen Tages in Osaka angekommen und wird die HT16er/innen nun bis zum Ende ihres Aufenthaltes in Osaka begleiten. Um 06:00 Uhr begann das Lauftraining mit den Schülern der Highschool, an dem auch Rainer und Mark Borchert teilnahmen. Als versiertem Läufer gelang es Rainer dabei mühelos, nicht nur Mark, sondern auch viele der jungen Athleten/innen zu überrunden. Erst wurden zehn schnelle Runden zur Erwärmung absolviert, anschließend mehrere Sprints und Huckepackläufe. Nach dem Duschen, Frühstücken und Aufräumen ging es mit Dr. Yukio Oku per Bahn in die ehemalige Hauptstadt Nara.
In Nara angekommen wurden die HT16er/innen schnell von kleinwüchsigen Hirschen begrüßt, die dort überall frei herumlaufen. Diese dürfen grundsätzlich gestreichelt und gefüttert werden, sind jedoch im Umgang mit Touristen sehr erfahren, so dass sie sich bei ihnen recht kompromisslos das verschaffen, was sie zur Nahrungsaufnahme begehren. Beeindruckt waren die HT16er/innen auch vom Besuch des Tempels, denn dies ist der größte aus Holz erbaute Tempel Japans. Im Inneren befinden sich eine riesige Buddha-Statue, die aus 500 Tonnen Kupfer und 60 Kilogramm Gold erbaut wurde, sowie zahlreiche Verkaufsstände mit mehr oder weniger sinnhaften Souvenirs und Glücksbringern. Das anschließende Mittagessen wurde in einem Restaurant vor Ort eingenommen und bestand aus einer schmackhaften Hühner-Nudel-Suppe. Danach ging es in einer fast zweistündigen Bahnfahrt wieder zurück zur Gyosei-Highschool.
Nach der Ankunft konnten die Kämpfer/innen vom Sievekingdamm mit Karate und Kendo einmal andere Kampfsportarten ansehen und ausprobieren. Zunächst demonstrierten die Karateka verschiedene Grundübungen, eine Kata und mehrere Kämpfe. Bemerkenswert, mit welcher Schnelligkeit und Explosivität diese Sportler dabei vorgingen, auch wenn die aggressiven Kampfschreie doch recht gewöhnungsbedürftig waren. Am Ende des Training durften die Besucher sich auch selbst betätigen, indem sie an Pratzen typische Tritt- und Schlagtechniken übten. Die lautstarken Kampfschreie von Sian-Tang Teng beeindruckten nicht nur die HT16er/innen, sondern auch die japanischen Kämpfer. Nach dem Training wurden alle deutschen Gäste von den Karateka freundschaftlich und per Handschlag verabschiedet.
Anschließend ging es zum Kendo, dem japanischen Fechten mit einem Bambusschwert. Die Kendokämpfer/innen legten zur Begrüßung der Gäste ihre Schutzhelme ab und verneigten sich vor den Gästen, was die HT16er/innen auch ihrerseist taten. Der Kendo-Trainer erläuterte danach diesen traditionellen Kampfsport. Ziel ist es, den Kontrahenten am Scheitel, Handgelenk, Rumpf oder Handgelenk zu treffen. Dabei werden interessanterweise nur diejenigen Treffer gezählt, die kurz vorher verbal angekündigt worden sind. Danach demonstrierten die Kendoka mehrere Übungskämpfe, bevor die Gäste sich selbst im Kendo beweisen durften. Alle HT16er/innen erhielten dazu einen dunkelblauen Kimono, der insbesondere die Mädchen ausgesprochen gut kleidete, sowie ein Bambusschwert. Warum Angelina Vita Budwach als einzige einen weißen Kimono tragen musste, wird wohl für immer das Geheimnis der japanischen Gastgeber bleiben.
In den Abendstunden folgten Yukio, Rainer, "Freddie" und Mark der Einaldung von Shozo Ohyama zum Abendessen mit Kyoto Kazuki. Weltmeister Kazuki und Ohyama, u.a. Vorsitzender des Industrie-Judo-Bunds von Japan, hatten im Vorjahr die HT16 besucht und begrüßten ihre Gäste mit ausgesprochener Herzlichkeit in einem sehr guten und sehr luxuriösen japanischen Restaurant. Das ausgiebige und mehrgängige Menü wird vermutlich mehrere tausend Euro gekostet haben. Nebenbei sei bemerkt, dass Ohyama auch eine eigene Werks-Judomannschaft besitzt, die in der japanischen Industrie-Liga kämpft; diese verfügte früher für ihre Liga-Kämpfer nicht nur über ein eigenes Flugzeug, sondern auch über einen eigenen Flughafen. Im Anschluss an das ausgezeichnete Mahl ging es auch diesmal zum unvermeindlichen Karaoke, bei dem sich insbesondere Kyoto Kazuki als großer Meister dieser Sangeskunst hervortat. Herr Ohyama begleitete anschließend mit dem Taxi "Freddie" und Mark zurück in die Highschool, während Yukio und Rainer in ihr Hotel zurückkehrten. Die Jugendlichen und Trainer Dennis Blödorn schliefen zu diesem Zeitpunkt schon ...