Japan-Reise, 6. Tag: Training mit 80 Japanern/innen & Homestay

Der sechtse Tag des Japan-Aufenthaltes begann mit dem gewohnten 07:00-Uhr-Frühstück in der Schulkantine. Anschließend brachten die HT16er/innen alle von ihnen bewohnten Räumlichkeiten auf Vordermann und um 09:00 Uhr wurden sie von dem Schulbus in eine benachbarte Sporthalle gefahren. Diese wurde durch Herrn Kotera eigens angemietet (dies ist in Japan ausgesprochen kostspielig), um mit den Kämpfern/innen vom Sievekingdamm dort einen Lehrgang durchzuführen. Beim Eintreffen der deutschen Gäste warteten bereits 80 Kämpfer/innen aus sechs Junior-Highschools aus der Region Osaka, die allesamt in Formation angetreten waren. Der Vizepräsident des Judo-Bundes von Osaka Shigeyuki Mine begrüßte die HT16er/innen persönlich und war während des gesamten Lehrgangs vor Ort. In der ersten Stunde unterrichtete Naoya Uchimura alle anwesenden Judosportler/innen und erläuterte ausgesprochen detailliert Varianten von Seoi-Nage und Ko-Uchi-Maki-Komi. Der national und international erfolgreiche Uchimura konnte während seiner Aktivenzeit den Bundestrainer der Männer U21 Richard Trautmann mit eben dieser Seoi-Nage-Variante mehrmals im Wettkampf bezwingen. Nach einer kurzen Trinkpause wurden zunächst acht Runden Randori á drei Minuten Kampfzeit absolviert, bevor die HT16er/innen selbst zum Moto-Dachi antreten mussten. Moto-Dachi beschreibt die Randori-Übungsform, bei denen ausgesuchte Athleten/innen hintereinander und ohne Pause gegen mehrere wechselnde Partner/innen kämpfen. Alle Moto-Dachi-Athleten/innen binden sich zusätzlich einen roten Gürtel um und werden von den anderen Sportler/innen zum Randori aufgefordert. Da es immer mehr Partner als Moto-Dachi-Athleten/innen gibt, sprinten alle Partner/innen auf Kommando des leitenden Trainers zu den Moto-Dachi-Athleten/innen, so dass diese meist die Wahl zwischen mehreren Partnern/innen haben. Wer nicht schnell genug sprintet, kann eben kein Randori machen. Eine völlig neue Erfahrung für die HT16er/innen, von mehreren bettelnden Japanern/innen umgeben zu sein, die nur eines wollen, nämlich mit den deutschen Gästen kämpfen. Mehrere der Japaner/innen hatten eigens für die HT16er/innen ein "Dankeschön" einstudiert, um sich im Anschluss an ein Randori zu bedanken. Insgesamt zehn Jungen und fünf Mädchen der HT16 durften sich zum Moto-Dachi stellen und absoilvierten sieben Randori á drei Minuten. Da in Japan das Körpergewicht bei der Partnerauswahl grundsätzlich keine Rolle spielt, mussten mehrere der HT16er/innen das ohnehin schon anstrengende Moto-Dachi mit wesentlich schwereren Partnern überstehen. Nach rund einer Stunde Randori ging es nach Übergabe der Gastgeschenke (Wimpel, Kugelschreiber und Aufkleber "Ein Herz für Judoka") zurück zum Schulbus. Angekommen in der Highschool wurde sofort geduscht und anschließend das Mittagessen mit großem Appetit eingenommen.

In den Abendstunden waren die HT16er/innen dann zum Homestay bei auserwählten japanischen Gastfamilien eingeladen. Dort haben sie zu zweit bzw. zu dritt einen gemeinsamen Abend bei den Familien verbracht, übernachtet und wurden am nächsten Morgen zum Lehrgang in der Kinki-Highschool gebracht. Das Trainergespann Mark Borchert, Dennis Blödorn und Alfred "Freddy" Reinecke nutzte die "sturmfreie Bude" dazu, um die Vertreter der Schulleitung der Gyosei-Highschool zu einem geselligen Karaoke-Abend einzuladen. Über Details dieser Abendveranstaltung wird hier nicht näher ingegangen, da im beiderseitigen Interesse Stillschweigen vereinbart wurde ...