HT16-Hausmeister Thomas Scheffler staunte nicht schlecht, als er bei seinem frühmorgendlichen Dienstantritt nicht der Erste im Sport- und Freizeitzentrum war. 6 HT16er/innen hatten sich am Freitagmorgen um 7:00 Uhr dort getroffen, um mit dem "Bartels-Mobil" zu den am 23. Oktober im polnischen Wroclaw (Breslau) stattfindenden Wroclaw Open der U17 und U20 zu fahren.

Genügend Fahrzeit war also eingeplant, was sich als eindeutiger Vorteil erweisen sollte. Bereits in Berlin wusste unser Navigationsgerät nicht mehr weiter und führte uns stattdessen zu touristisch interessanten Sehenswürdigkeiten wie dem Postdamer Platz, dem neuen Hauptbahnhof und mehreren "angesagten" Quartieren der Hauptstadt. Endlich an der Grenze angekommen mussten wir weitere Zeiteinbußen hinnehmen. Die traditionsbewußten Polen erweisen bei den ersten 70 Autobahnkilometern den Zeiten des eisernen Vorhangs eine würdige Hommage. Auf Grund der Straßenverhältnisse sind lediglich Geschwindigkeiten zwischen 60 und 80 km/h erlaubt, was im Sinne der Langlebigkeit des eigenen PKW definitiv nicht zu niedrig angesetzt ist.

Nachdem wir am frühen Nachmittag in Wroclaw angekommen waren, verblieb noch genug Zeit, um die absolut sehenswerte Altstadt zu erkunden. Neu war für uns dabei das System der vermutlich selbsternannten Parkplatzwächter, die sich insbesondere durch eine sehr kreative Preispolitik behaupteten. Nach einer kurzen Ruhepause ging es dann zum offiziellen Wiegen und nach dem gemeinsamen Abendessen zurück in unser Hotel zum Schlafen,

Das Turnier erwies sich mit fast 300 Kämpfer/innen als recht leistungsstark. Neben zahlreichen polnischen Clubs und der HT16 als einzigem deutschen Verein waren Teilnehmer aus Österreich, Russland, Schweden, Tschechien und Weißrussland am Start. Bei den Männern U17 starteten Marvin Agarius und Jan-Hendrik Bartels als jüngster Jahrgang in der Klasse -66kg. Beide gewannen ihre Auftaktbegegnungen jeweils gegen Kontrahenten aus Polen und Weißrussland. Marvin unterlag danach gegen den späteren Turniersieger aus Schweden sowie einen Kämpfer aus Polen und schied mit einer guten Leistung aus. Jan-Hendrik besiegte zunächst ausgesprochen glückliche einen Athleten aus Tschechien und unterlag danach dem Silbermedaillengewinner aus Weißrussland und dem Drittplatzierten aus Polen, so dass ihm trotz seines starken Auftritts nur der undankbare 5. Platz blieb.

Viktors Dundurs (-60kg) und Alexander Möller (-50kg) beendeten ebenfalls als jüngster U17-Jahrgang das Turnier mit einem 7. Platz. Viktors sorgte dabei mit zwei Siegen und zwei Niederlagen für eine ausgeglichene Bilanz, während Alexander leider sieglos zwei Niederlagen hinnehmen musste.

Annika Bartels (-70kg) startete ebenfalls in der U17, hatte jedoch nur drei Gegnerinnen. Mit einem Sieg und zwei Niederlagen belegte sie den 3. Rang.

Für den Glanzpunkt aus HT16-Sicht sorgte unsere U20erin Janina Henning (-63kg). Sie siegte in allen vier Begegnungen vorzeitig und per Haltegriff. Im Auftaktkampf gewann sie gegen eine Schwedin und in der zweiten Begegnung gegen eine Kämpferin aus Polen. Im Habfinale machte Janina mit einer Dan-Trägerin aus Österreich ebenfalls kurzen Porzess, bevor ihr im Finale erneut ihre erste Gegnerin aus Schweden gegenüberstand. Diesmal ging Janina jedoch wesentlich entschlossener zur Sache, so dass sie bereits nach kurzer Kampfzeit mit zwei Yuko vorn lag. Gleich bei der ersten Bodenaktion nahm sie die Schwedin in einen Haltegriff, aus dem es kein Entkommen mehr geben sollte.

Alles in allem haben wir einen sehr schönen Aufenthalt in Polen gehabt und können auch mit unseren Resultaten weitestgehend zufrieden sein. Die Rückfaht gestaltete sich deutlich einfacher als der Hinweg, so dass wir noch am Samstagabend zurück in Hamburg gewesen sind.